8 March 2019

Als Frau in einer Software-Welt (die für Kaleido arbeitet)

Internationaler Frauentag: Was bedeutet das für mich? Was es für mich als Frau bedeutet, in der Technologie- und Softwarebranche, einer von Männern dominierten Welt, für ein Unternehmen für Medizinprodukte zu arbeiten, das die kleinste und leichteste Insulinpumpe der Welt herstellt: Kaleido. Nun, lasst mich von vorne anfangen.

Nach dem Gymnasium war ich mir nicht sicher, ob ich Tierärztin oder Pianistin werden oder Mathematik und Physik studieren sollte. Ich habe mich schließlich für die Wissenschaften entschieden, weil, um ehrlich zu sein, ein Tag ohne eine gelöste Gleichung oder wissenschaftliches Problem für mich nicht erfüllend war 🙂 Ein Tag ohne Musik ist zwar auch kein guter Tag, aber Musik kann man auch gut nebenbei machen. Ich studierte also Angewandte Physik in Großbritannien und legte eine Prüfung ab, um mich für einen Master-Studienplatz in Elektrotechnik zu bewerben. Ich wurde angenommen und machte im Jahr 2000 meinen Master-Abschluss in digitaler Kommunikation und Signalverarbeitung.

Im selben Jahr trat ich meinen ersten Job als Software-Entwicklerin in Frankreich an, wo ich mich 15 Jahre lang auf die Audioverarbeitung spezialisiert habe. Vor fast vier Jahren kam ich als Entwicklerin von Embedded Software zu ViCentra, der Firma hinter Kaleido. Wir begannen gerade erst damit, Software selbst zu entwickeln, nachdem wir diese Aufgabe zuvor ausgelagert hatten. Als ich bei ViCentra anfing, habe ich meine Ambitionen deutlich gemacht: Ich wollte Projektleiterin werden, und innerhalb von zwei Jahren habe ich dieses Ziel dank des Vertrauens der Geschäftsleitung von ViCentra erreicht.

Ich liebe unser Unternehmen und unsere Einstellung. Die Hands-on/Start-Up-Mentalität, bei der man, eigenständig handelt und das tut, was getan werden muss. Ich liebe die Arbeit mit so vielen verschiedenen Menschen, die jünger sind als ich und unser ganzes Büro mit ihrer Energie anstecken. Ich weiß das Vertrauen zu schätzen, das in mich als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, die im Ausland lebt, gesetzt wurde. Unser damaliger CEO sah das als Vorteil und nicht als Einschränkung. Meine Vorgesetzten bei ViCentra haben immer ihr Bestes gegeben, um mich zu fördern und zu fordern, und mich in schwierigen persönlichen Zeiten toll unterstützt. ViCentra ist ein Unternehmen, das dich wie einen Menschen und nicht wie eine Ressource behandelt – was für mich einen großen Unterschied in der Beziehung zu meinem Arbeitgeber macht. Es ist eine Win-win-Situation, wenn man als Berufstätige, aber auch als Mutter gesehen wird, die noch andere Verpflichtungen hat. Dies und eine gesunde Work-Life-Balance erwecken den Wunsch in mir, das Beste für das Unternehmen zu geben und über mich hinaus zu wachsen. Es macht mich auch zu einer glücklicheren Mutter, einem glücklicheren Menschen und damit zu einer glücklicheren und motivierteren Mitarbeiterin.

Was ich an der Arbeit für Kaleido am meisten liebe, ist die Tatsache, dass meine Arbeit wirklich etwas verändert. Sie ist für sehr viele Menschen von großer Bedeutung, und das macht mich wirklich stolz. Etwas ganz besonderes sind für mich auch die Menschen: Sie sind extrem engagiert, leidenschaftlich, warmherzig und fürsorglich. In guten und in schlechten Zeiten kümmern wir uns umeinander und unterstützen uns gegenseitig. Innerhalb der ViCentra-Familie herrscht ein starker Teamgeist. Es ist einfach schön, an einem Ort zu arbeiten, an dem man gerne mit seinen Mitarbeitern zusammen ist, denn ich verbringe mehr Zeit mit ihnen als mit meiner eigenen Familie.

Worüber wollte ich schreiben? Ach ja! Den Internationalen Frauentag. Das diesjährige Thema ist #betterbalance. Ich habe das Glück, in den Niederlanden zu arbeiten, weil ich glaube, dass dort eine wunderbare Kultur des Gleichgewichts herrscht. Ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familie, aber auch zwischen den Geschlechtern, wenn es um die Kindererziehung geht. Aber wie in vielen anderen Ländern sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Wir sind uns selbst gegenüber zu kritisch. Eine Freundin hat mir erzählt, dass sich Männer in der Regel auf eine Stelle bewerben, wenn sie 60 % der Anforderungen erfüllen, während sich Frauen bewerben, wenn sie 150 % der Anforderungen erfüllen. Seid mutig! Wenn ihr diese 60 % erfüllt – geht voran – lernt – seid erfolgreich! Ihr könnt es schaffen! Ehrgeiz ist kein Schimpfwort – sprecht über eure Ambitionen, und zwar laut und deutlich.

Was #betterbalance bei ViCentra angeht, so denke ich, dass wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter völlig gleich behandeln. Obwohl wir ein MedTech-Unternehmen sind, sind meines Wissens nach mehr als die Hälfte der Beschäftigten Frauen. ViCentra belohnt Kompetenz und ist sich bewusst, dass glückliche Mitarbeiter bessere Mitarbeiter sind, und ermutigt sie deshalb zu einer gesunden Work-Life-Balance. Männer wie Frauen.

An alle unsere Leserinnen: Sucht euch großartige Mentorinnen, die an euch glauben – und zwar als Person, als Mitarbeiterin, als Elternteil oder als alles andere, was ihr seid. Das wird einen Unterschied machen. Aber seid auch eure eigene Mentorin: Seid euch eurer Talente bewusst und betrachtet den Rest als Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen. Und schließlich: Das Leben ist kein Wettbewerb – unterstützt die Menschen um euch herum und gebt weiter, was ihr gelernt habt.

Über Marianne

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Mein Name ist Marianne, ich bin 43 Jahre alt und (in wertfreier Reihenfolge) Musikerin, Mutter von 2 Mädchen und Stiefmutter eines weiteren Mädchens, Embedded-Software-Entwicklerin, Ehefrau meines Mannes Tim, Französin, seit 11 Jahren in den Niederlanden und seit 4 Jahren ViCentra-Mitarbeiterin. Mein heimliches Streberziel ist es, Wikipedia auswendig zu lernen. Ich würde gerne viel Zeit damit verbringen, durch die Wikipedia-Seiten zu scrollen, da ich mich so gut wie für alles interessiere.